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Cesars Belek Voyage Türkei

Club Alltours

 

Brief an alltours vom 24.08.01

 

Wir verbrachten unseren diesjährigen Urlaub im Cesars Belek Voyage Club, der  im alltours- Katalog mit 4 Sternen angegeben ist. Um das Fazit unserer  nachstehenden Ausführungen vorwegzunehmen, ist diese Kategorie eindeutig zu  hoch angesetzt und der Urlaub das bezahlte viele Geld (ca. DM 9.200 für 3 Erwachsene und 1 Kind/3 Wochen) eindeutig nicht wert.  Folgende Punkte sind im wesentlichen zu beanstanden:

Bei der Ankunft gegen 23:30 Uhr erhielten wir Zimmer 3724. Abgesehen von der äußerst dürftigen Einrichtung wies das Zimmer einen fast durchgängigen Schimmelbefall bis 1 Meter Wandhöhe auf. Der muffige Geruch war kaum zu ertragen. Das Badezimmer war wie in einer drittklassigen Absteige. Die Dusche war nicht mehr als ein dunkles, stinkendes Loch. Auf dem Fußboden hatten sich  Wasserpfützen angesammelt, verursacht durch die auf der anderen Seite der  Wand befindlichen Klimaanlage. Der Toilettensitz lag nur lose auf und war  somit nur mit Vorsicht zu benutzen bzw. als sportliche Herausforderung zu  betrachten.  In den Betten für unsere Söhne befanden sich keine Matratzen, geschweige  denn Bettzeug. Trotz unverzüglicher Reklamation waren nachts um 2:00 Uhr  noch immer keine Matratzen da. Erst nach massivem Auftreten beim Frontdesk - Manager erhielten wir provisorisch nur eine übergroße Matratze, so  dass unsere Söhne die Nacht auf dem Fußboden schlafen mussten. Die Betten für unsere Söhne waren ohnehin eine Zumutung. Es handelte sich um einen 15 Zentimeter hohen Kasten, der ein Brett als Matratzenauflage hatte.  Die Klimaanlage machte einen Lärm wie ein startender Düsenjet und ließ  sich nur unzureichend regeln.  Am nächsten Tag wandten wir uns an den alltours - Reiseleiter. Wir erhielten  dadurch zwei Doppelzimmer im Haupthaus. Diese Zimmer waren zwar passabel,  entsprachen aber auch nicht dem 4-Sterne-Standard. Einschränkend kam noch  hinzu, dass dies -wegen Überbuchung- sowohl mit einem nochmaligen Zimmerwechsel für unsere Söhne als auch mit einer Nacht von 4 Personen in  einem Doppelzimmer verbunden war. Aufgrund der Umzüge waren zwei Urlaubstage hin. Kann doch wohl nicht wahr sein, oder?  Noch während wir das Zimmer 3724 räumten, rückte ein Handwerker mit  Farbeimer und Pinsel an und begann, den Schimmel zu überstreichen. Das ist  wohl der Gipfel der Dreistigkeit. Das Zimmer wurde am gleichen Tag wieder  mit Gästen belegt. Dies zeugt doch einzig und allein von der Profitgier des  Hoteliers, dem die Gesundheit seiner Gäste doch wohl am Allerwertesten  vorbei geht.  Katalogbeschreibung: Bei dem beschriebenen Sandstrand handelt es sich in Wahrheit um einen  Sand-/Kiesstrand. Die ansprechend eingerichteten Zimmer sind in Wahrheit äußerst spartanisch und sehr oft von starkem Schimmelbefall heimgesucht (siehe oben), was auch von anderen Gästen sehr oft beanstandet wurde.  Die Fotos im Katalog sind total veraltet; es fehlen z.B. das Haupthaus sowie im Hintergrund einige Hotelkomplexe, die schon seit Jahren in Betrieb  sind.

Restaurants und Bars: Man hat nicht das Gefühl, sich in einem 4-Sterne-Hotel zu befinden, sondern auf einem x-beliebigen Campingplatz. Die Plastiktische und -stühle lassen dieses Gefühl nachhaltig entstehen. An der schmutzigen Tischwäsche, die höchstens alle zwei Tage gewechselt wurde, ließ sich meisten erkennen, was der oder die Vorgänger gegessen  hatten. Viele Tische konnte man beim besten Willen nicht benutzen, da sie vor Dreck starrten oder auch nach einer halben Stunde noch nicht abgeräumt  waren. Erschien man nicht mit dem ersten Schwung zu den Mahlzeiten, wurden die  Tische nur sehr selten für die nachfolgenden Gäste wieder eingedeckt. Von einundzwanzig Tagen mussten wir uns mindestens an achtzehn Tagen das Besteck und die Servietten selber zusammensuchen.  Kleinere Essenreste wurden vom Personal mit einem Handfeger einfach auf den Boden hinuntergefegt. Daraus resultierte eine nicht zu verachtende  Rutschgefahr. Weiterhin trug dies nicht dazu bei, das optische  Erscheinungsbild positiver werden zu lassen. War die Verschmutzung zu groß, putzte das Personal vereinzelte Stellen, sogar während des Essens unter den  Füßen der Gäste.  Das gespülte Besteck war häufig noch schmutzig. Des weiteren waren "Plastikbecher", Kaffeetassen, Besteck und sonstiges Geschirr nicht in  ausreichender Menge vorhanden.  Das Personal war äußerst unfreundlich sowie total überfordert und überlastet. Das schmutzige Geschirr musste innerhalb des Restaurants zu Sammelstellen gebracht werden; der Geräuschpegel war teilweise unerträglich. Oft rutschte das Geschirr dem Personal vom Tablett (wenn sie denn eins hatten) und  zersprang unter ohrenbetäubendem Lärm neben den Gästen.  Um einen vernünftigen Service leisten zu können, verfügt das Restaurant über viel zu wenig Personal.  Das Restaurant ist nach drei Seiten offen und dort nur mit feinmaschigen Netzen versehen. Dies hat zur Folge, dass sich im Restaurant ganze  Heerscharen von Spatzen über Essen und Essensreste hermachen. Sie pickten  schon im Essen herum, wenn man sich z.B. eben noch mal einen Kaffee holte. Das hat zur Folge, dass sich auf den Tischen und Stühlen Vogelkot befand.  Diesem war man auch ausgesetzt, wenn sich die Vögel auf den Verstrebungen  der Dachkonstruktion niedergelassen hatten. Wir waren schon öfter in der Türkei, aber wir haben noch nie erlebt, dass durch Essen und Trinken bei den Gästen einer Hotelanlage, ebenso bei uns, derart massiv Durchfallerkrankungen auftraten. 

Poolbar: Hier war das Personal in den meisten Fällen von ausgesuchter Unfreundlichkeit. Außerdem maßregelte und gängelte es uns Erwachsene (von  den Kindern ganz zu schweigen), so dass man sich wie ein kleines Kind vorkam, das keinen eigenen Willen haben darf.  Wurde ein Getränkewunsch nicht sofort geäußert, wurde man mit einem barschen "Weiter" abgewiesen und der nächste wurde vielleicht bedient. Kleine Kinder wurden oftmals überhaupt nicht beachtet, wenn ihnen kein Erwachsener geholfen hat. Sämtliche Getränke, egal ob Bier oder Cocktails, wurden in oft schmutzigen und äußerst scharfkantigen "Plastikbecher" gefüllt. Für eine Jugendherberge mag das ja noch angehen, aber nicht für ein 4-Sterne-Hotel. Hatte man  dennoch an der Restaurantbar zuvor ein Glas ergattert, wurde es einem abgenommen, mit der Bemerkung "Man solle gefälligst einen Plastikbecher nehmen". Es gab je eine Zapfstelle für Bier und nichtalkoholische Getränke für (lt.  Reiseleitung) 1.780 Gäste. Das hatte zur Folge, dass sich riesige Schlangen  (Wartezeiten von zwanzig Minuten waren keine Seltenheit) bildeten, obwohl  eine zweite Zapfstelle vorhanden war. Somit musste man, um ein Getränk in einer angemessenen Zeit zu bekommen, an die Lobbybar im Haupthaus (hier war  die Schlange nicht ganz so lang) gehen oder man nahm sich gleich drei  Getränke mit, um sich in absehbarer Zeit nicht wieder anstellen zu müssen. Beachbar: Aufgrund mangelnden Personals ergab sich für türkische Pizzen eine Wartezeit von bis zu 30 Minuten. Danach war einem oft der Appetit bereits vergangen. Kebab-Spezialitätenrestaurant Das Essen, für das man sich trotz dreiwöchigen Urlaubs nur einmal anmelden durfte und als kulinarisches Highlight gepriesen wurde, war zwar  geschmacklich gut, aber von der Menge her so dürftig, dass man anschließend zum "Satt werden" ins Hauptrestaurant ging. 

Poollandschaft: Die Lautstärke der Musik, aus den rund um den Pool aufgebauten Lautsprechern, ließ -trotz mehrfacher Reklamation- keine Erholungsphasen außerhalb der Animationszeiten zu. Dies war der einzige Vorteil des aus  gesundheitlichen Gründen, unten genannten Zwangsaufenthaltes am Strand. Die Pflege des Pools ließ sehr zu wünschen übrig. An manchen Abenden wurde abends großzügigst gechlort, in dem man abends eine Handvoll Chlortabletten  in den Pool warf. Die Folge war, dass viele Poolbenutzer eine ausgeprägte, äußerst unangenehme Chlorallergie (unter anderem auch unsere beiden Söhne) entwickelten. Ebenso gab es Zeiten, in denen an mehreren Tagen überhaupt nichts gemacht wurde. Das hatte zur Folge, dass der Keimbildung in Verbindung mit der  großen Hitze Tür und Tor geöffnet war, was bei ca. 60% der Gäste eine  Mittelohrentzündung zur Folge hatte. Das konnte man anhand von  schmerzverzerrten Gesichtern, Mullkompressen auf dem Ohr, Silikonstöpsel in  den Ohren und Medikamenteneinnahme feststellen. Auch unser jüngster Sohn  wurde leider derart davon heimgesucht, dass ein Arztbesuch unumgänglich war;  kurz danach hatte es auch den Rest der Familie erwischt. Allerdings konnten  die verordneten Medikamente mitbenutzt werden, da uns sonst vierfache  Arztkosten entstanden wären (DM 214 pro Person). Die Folge war für jeden von uns eine Woche eingeschränktes Badevergnügen. Der Arzt und das Hotelpersonal  rieten uns, aufgrund der mangelnden Sorgfalt bei der Poolpflege, nur im Meer  zu schwimmen um eine Verschlimmerung bzw. einen Rückfall zu vermeiden. Das wiederum bedeutete nicht nur eine große Einschränkung des Badevergnügens  und der gebuchten Leistung, zumal unser Jüngster das Meer überhaupt nicht mag, sondern auch der Ausschluss von der gesamten Tagesanimation, da am entfernten Strand keinerlei Informationen bekanntgegeben wurden, was wann stattfand. Dies traf besonders unsere 14- und 16-jährigen Söhne, die nicht  an den Aktivitäten des Teenageclubs teilnehmen konnten. Bei den Toiletten am Pool (4-mal Damen, 4-mal Herren + 2 Urinale) bemühte  man sich um Sauberkeit, was nicht immer zu gewährleisten war. Dass aber  türkische Männer auch die Damentoiletten zu reinigen hatten, war sowohl für sie als auch für die weiblichen Toilettenbenutzer oftmals peinlich und befremdlich; dort wäre weibliches Reinigungspersonal wohl angebrachter.

Strand: Der Strand war relativ sauber, jedoch eher als naturnah zu bezeichnen. Ein  Hinweis im Katalog oder durch die Reiseleitung auf Badesandalen sowie auf die teilweise äußerst heftige Seiten- und Unterströmung wäre sehr sinnvoll.  Die Toiletten am Strand (1-mal Damen, 1-mal Herren) sind schlicht und  ergreifend ekelerregend und eine Zumutung. Sie sind vergammelt, schmutzig, stinken zum Himmel und sind mangels Belüftung ein Brutkasten. Die Folge war,  dass die Gäste ihre Notdurft im Meer verrichten, was sehr angenehm beim Schwimmen war. 

Allgemeines:  In der Lobby wurden in der Nacht (ca. 2:00 Uhr, Dauer mindestens eine halbe Stunde) die ausseisernen Tische und Stühle für die Reinigung auf die  Seite "geworfen". Die Folge war ein unerträglicher Lärm, der einen um den Schlaf brachte. Die Zimmer sind äußerst hellhörig, man hört fast alle Gespräche und Geräusche aus den Nachbarzimmern.  Der Zimmerservice war nicht immer zufriedenstellend. Hin und wieder vergaß man, neues Toilettenpapier bereitzustellen, was gerade bei Durchfall äußerst  unerquicklich sein konnte. Ebenso wurden häufiger Handtücher und Duschmatte vergessen. Diese Dinge musste man sich dann hat selber besorgen. - Der Hauptzugang zum Hallenbad und Whirlpool erfolgt von innen durch die  Lobby. Es gibt jedoch auch einen weiteren inoffiziellen, stark  frequentierten Zugang von außen über den Rasen (kein Weg vorhanden). Dadurch wurde das Bad sehr stark verschmutzt.  Die Preise von Billard (DM 15 pro Stunde), Kicker usw. sind stark überteuert. Eine riesengroße Unverschämtheit waren die Telefongebühren. DM 16 pro Minute bezeichnen wir als absoluten Nepp. Es erfolgte kein Hinweis durch die Reiseleitung. Erst nach 2 Wochen erfolgte aufgrund massiver Beschwerden ein Aushang am alltours-Infoboard. Es gibt auch kein Kartentelefon auf dem Gelände. Was soll man tun bei dringenden Telefonaten und kein Handy vorhanden ist? Die Gäste sollen wohl derart gemolken werden, dass die Telefonanlage schnellstens bezahlt ist.  Den Transferbegleitern sollte die Bettelei nach Bakschisch für sich und den Busfahrer abgewöhnt werden (passiert auf Hin- und Rückfahrt). Ab und zu sollte man dem Personal ein gereinigtes Outfit angedeihen  lassen. Die Kleidung war oft derart verschmutzt, dass einem Essen und Trinken im Halse stecken blieben. Dreckige Fingernägel und strenger Körpergeruch verleiden einem halt den Genuss. Der kostenpflichtige Wäsche- bzw. Reinigungsservice erledigte seine  Hauptaufgabe im Prinzip einwandfrei. Allerdings ist es eine Frechheit, auf der Kleidung (vor allem bei weißen Wäschestücken), die Zimmernummer mit  einem Permanent-Wäschestift als Markierung zu hinterlassen. Von weitem erkannte man, wer diesen "Service" in Anspruch genommen hatte und wo  derjenige wohnte, da die Zimmernummer durchschien. "Gute" Wäschereien  verwenden preiswerte Textilklebebänder, die man einfach und rückstandslos  entfernen kann. Auf diese Art und Weise wurden uns mindestens zwanzig Wäschestücke dauerhaft versaut! Vielen Dank!

Positives: Gute und einfallsreiche Abendanimation Weitläufige und nach außen hin gepflegt wirkende Anlage. Zusammenfassung Wie uns im nachhinein bewusst wurde, versucht der Reiseleiter bereits beim Begrüßungscocktail, vorab den o.g. Mängeln die Schärfe zu nehmen, mit dem Hinweis, dass der Cesars Belek Voyage Club die preiswerteste 4-Sterne-Anlage  sei. Das ist absoluter Unfug. Wenn ich in eine Jugendherberge fahre, weiß  ich sehr wohl, was mich erwarten wird; Bei einer angeblichen 4-Sterne-Anlage  und einem Reisepreis von ca. DM 10.000 sind solche Worte blanker Hohn. Bei Beschwerden bezüglich der Mängel wurde man ebenfalls mit dieser  Bemerkung abgewiegelt (da drängt sich einem die Frage auf, mit wem der  Reiseleiter wohl verbunden ist: mit alltours oder mit dem Club????). Dem zu Folge erfolgte keine schriftliche Niederlegung der gravierenden Mängel.  Im Gegenzug wurden wir um eine an Cesars Belek Voyage Club gerichtete  Erklärung (ansonsten drohte nochmaliger Zimmerwechsel) gebeten, die besagt, dass wir gegenüber dem Hotelier hinsichtlich des Zimmers auf weitere  Ansprüche verzichten. Eine Kopie dieses Schreibens wurde uns trotz Rückfrage  nicht ausgehändigt. Wir bezeichnen dieses Verhalten als äußerst unseriös. Vergleiche mit anderen 4-Sterne-Anlagen lassen den Cesars Belek Voyage Club wie einen Saustall wirken, der höchstens 2 bis 3 Sterne verdient. Die  Angaben in Ihrem Katalog sind nicht zutreffend, auch wenn es sich bei der  Klassifizierung um die Landeskategorie handelt. Wie bereits gesagt, haben wir uns andere 4-Sterne-Anlagen angesehen und uns mit den dortigen Gästen  unterhalten. Diese Anlagen haben Ihre Einstufung wahrlich verdient. Außerdem  haben wir selber diverse Urlaube in 4- und 5-Sterne-Anlagen verbracht und  sind dadurch -weiß Gott- anderes gewohnt, wobei unser erstes Zimmer von  jeder Gesundheitsbehörde in aller Welt für eine weitere Benutzung gesperrt  worden wäre.

P.S.: Wann war ein alltours-Vertreter (abgesehen vom Reiseleiter) das letzte  Mal unangemeldet in dieser Anlage?   

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Reisezeitraum=29.07. - 19.08.01 

Erwachsene und Kinder=3E/1K

Reisepreis je Person=durchschnittlich DM DM 2.500

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