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Hotel Cesars
Voyage Club Hotel in Belek
Wir
haben vom 1.7.02 - 15.7.02 das Hotel Cesars voyage club Hotel in Belek gebucht.
Für diesen "Urlaub" haben wir 880,- Euro pro Erwachsener und 464,-
pro Kind gezahlt. Gebucht haben wir über airmarin, die Fluggesellschaft war
Condor.
Das Hotel war für uns eine
bessere Jugendherberge und verdiente keinesfalls vier Sterne. Angefangen hat es
damit das in unserem Zimmer Schimmel in der Dusche war, doch davon wollten wir
uns den Urlaub nicht vermiesen lassen.
Unser Bad
Das Zustellbett unserer Tochter
war ein Eisengestell das jeder Armee gefallen hätte, scharfkantig, unbequem.
Sie schlief nur zweimal in diesem "Bett" ansonsten lag sie bei uns.
Auch das hatten wir noch hingenommen, es sei ja nur für die zwei Wochen.
Am ersten Urlaubstag haben wir die Anlage erkundet - die Außenanlage und der
Pool sind schön und gepflegt - und haben dann unsere fünfjährige Tochter im
Miniclub abgegeben. Nach zwei Stunden wollten wir sie abholen und fielen aus
allen Wolken weil sie nicht mehr dort war und alleine in der Anlage herumirrte
und uns suchte. Wir fanden sie dann völlig aufgelöst in der Nähe des Pools
(1,60 m tief). Niemandem war aufgefallen das sie nicht mehr da war bzw. es war für
die Angestellten unbegreiflich das wir uns darüber aufregten, wir hätten es ja
sagen müssen das sie nicht alleine raus darf, was ich auch gemacht hatte indem
ich den Betreuern sagte das ich sie später abhole. Für uns hatte sich das
Thema Miniclub erledigt weil wir kein Vertrauen mehr hatten und keine ruhige
Minute hätten verbringen können.
Das nächste war das leidige Thema mit den Sonnenschirmen und Liegen. In der
ersten Woche war ich sehr früh wach und bin dann auch an den Pool um meiner
Familie Liegen zu reservieren. Um 6.30 Uhr konnte man gerade so noch welche
ergattern, später hatte man gelitten. Das Hotel war so voll das man wie die
Heringe um den Pool herumlag, die Liegen standen in drei bis vier Reihen
hintereinander. Die Sonnenschirme hatten wohl auch schon bessere Zeiten erlebt
denn ca. 80 % waren kaputt, entweder konnte man sie nicht verstellen und saß in
geduckter Haltung darunter oder die Stäbe schauten oben raus und man musste
aufpassen das man sich nicht daran verletzte. Die meisten waren auch verrostet
und man schnitt sich leicht die Hände daran auf wenn man versuchte den Schirm
aufzustellen.
Tolle Sonnenschirme......
Wenn man es richtig erwischte
konnte man den Schirm nicht nach oben verstellen und die Stäbe schauten raus
was für die Kinder nicht ungefährlich, weil dies dann direkt in Augenhöhe
war. Die Guestrelation versicherte mir das sie noch sechzig Schirme im Lager hätten
die sie holen würden, aber sie sagte mir nicht wann. Wir kamen nicht mehr in
diesen Genuss! Manchmal wurden die Schirme "repariert" indem sie einen
kleinen Stock hineinsteckten damit der Schirm wenigstens oben blieb. So wird in
diesem Hotel eben gehandelt.
Wir hatten auch ein besonderes Erlebnis. Wir kamen um ca. 11.00 Uhr an den Pool
und fanden zwei freie Liegen die wir dann auch belegten, ein Schirm war aber
nicht da (was bei ca. 50 ° C in der Sonne nicht angenehm ist). Da kam auch
schon ein Angestellter mit begehrtem Objekt unter dem Arm und stellte ihn bei
uns auf. Freudig über diesen ungewohnten Service wollten wir uns schon bedanken
als er ihn dann schon wieder entfernte und ihn eine Liege weiter installierte.
Diese Liegen waren mit Handtüchern belegt doch die Personen waren nicht da. Wir
protestierten und haben ihm gesagt er sollte den Schirm bei uns lassen. Er erklärte
uns das er von der Rezeption die Anweisung bekommen hätte den Schirm genau dort
hinzubringen. Wir fragten dann ob wir denn auch einen bekommen könnten da wir
doch zwei kleine Kinder haben; doch das ginge nicht - so seine Antwort und er
entschwand. Wir haben dann den Schirm wieder geholt (konnten es leider nicht
einsehen das wir nicht gleich behandelt werden) als auch ein Gast aus
Deutschland zu uns kam und uns erklärte das diese Liegen jeden morgen
reserviert wurden für die Tochter des Eigentümers und deren Bodyguard. Mir
kamen so komische Gedanken auf das wir doch bezahlt haben und im Prinzip ein
gewisses Recht auf Service hätten - abstrus! So ging ich zur Guest Relation und
fragte sie noch mit höflicher Stimme warum dies so sein könnte das die Familie
des Eigners/Pächters so einen Service bekäme und wir (blöden) deutschen
Touristen in der Sonne braten müssen. Diese stritt alles ab und erklärte mir
das keiner der drei Pächter verheiratet sei und somit auch niemand eine Tochter
habe, einen Bodygard gleich dreimal nicht, aha! Auf einmal kam mein Mann mit
grimmiger Mine und lauter Stimme daherspaziert und erklärte lautstark das er
vom - nichtexistierendem- Bodygard körperlich bedroht wurde. Ich meinerseits
lachte hysterisch und glaubte mich im falschen Film. Da unsere Kinder nun
alleine waren begab ich mich zurück zum Schauplatz des Geschehens. Dort lag
auch die Tochter, ohne Bodyguard. Ich ging zu ihr hin und fragte sie wer sie sei
und warum sie eine Sonderbehandlung bekäme und sie erklärte mir das sie die
Tochter des Eigentümers/Pächters sei. AHA! Da kam auch schon ihr Bodyguard und
fing an mich zu bedrohen, ich sollte sie in Ruhe lassen und wenn ich was wollte
zu ihm kommen. Dabei baute er sich vor mir auf und kam mir gefährlich nahe was
mich dazu bewog zurückzuweichen denn ich glaubte nicht ihn in einem Kampf
bezwingen zu können (1,59 m groß, 56 kg schwer, er war ca. 1,75 m groß und 85
kg schwer). Meine Kampferfahrungen sind auch nur auf meine Kindheit zurückzuführen.
Da kamen auch schon (zu meinem Glück) mein Mann, zwei Securitys und zwei von
der Guest Relation um uns Gesellschaft zu leisten. Der Mustafa (so hieß der
Gute) konnte meinen Mann irgendwie nicht leiden und ließ sich auch nicht von
dessen Gefolge beeindrucken und wollte schon auf ihn los, wurde dann aber vom
Gefolge abgedrängt. Ich fragte die Dame vom Guest R. wer denn dieser Mustafa
sei und sie sagte mir er sei von der Security (ach was).
Die Tochter übrigens war sehr
nett und wollte uns den Schirm gerne überlassen. Uns war der Aufenthalt am Pool
an diesem Tag genug und wir sind in unser Zimmer wo ich dann (kurz vor einem
Nervenzusammenbruch) unsere Koffer packte. Sodann wieder zur Rezeption um
unseren Reiseleiter herzuzitieren. Der war eine halbe Stunde in Badelatschen und
Shorts bei uns, was uns wahnsinnig leid tat ihn gestört zu haben. Er
versicherte uns wieder einmal wir seien die einzigen im Hotel die sich
beschwerten, da müssen wir wahrscheinlich einen Sonnenstich gehabt haben als
wir die anderen so hörten die sich auch beschwerten. Ja, wir waren schon
schwierig, er weigerte sich irgendetwas aufzuschreiben und meinte das wäre eine
Angelegenheit des Hotels und nicht seine (was ist dann seine Aufgabe?) und es wäre
alles nicht wahr. Das seien Gäste die sich für einen Monat hier eingemietet hätten,
soso. Wir bekamen von der Rezeption die Namen der Pächter, den Namen des
-nichtexsistierendem- Bodygard aber von der Frau gaben sie uns den Namen nicht,
aus Datenschutzgründen. Ich dachte der Mustafa sei auch nur ein Gast, müsste
der dann nicht auch geschützt werden?! Wir wollten in ein anderes Hotel doch
laut unserem "Reiseleiter" gab es keinen Platz mehr, nur gegen
Aufpreis! Da wir unser Kontingent erschöpft hatten mussten wir bleiben wo wir
waren.
Unsere Zimmerdecke....
Der Speisesaal war auch nicht unbedingt das was man sich unter einem vier Sterne
Hotel vorstellt. Wir lernten uns zu organisieren damit wir wenigstens einen Teil
der Mahlzeit miteinander einnehmen konnten. Unser Sohn ging vorne rein und
suchte einen sauberen Tisch, der Rest ging auf der anderen Seite rein d.h. mein
Mann und meine Tochter um Beilagen zu holen und Getränke zu organisieren. Ich
stellte mich unterdessen am einzigen Grill (für ca. 1700 Gäste) an um für uns
alle Grillgut zu holen. Das Essen war sehr gut und es gab auch für jeden
Geschmack etwas, nur die Getränke zu bekommen war nicht so einfach. Auf dem
Tisch standen Wein und Wasser, die waren allerdings warm und das Wasser kam mit
Sicherheit aus der Leitung, es schmeckte jedenfalls gechlort. Die Bedienungen
waren unfreundlich und ungelernt. Die Organisation des Ganzen besserte sich in
der zweiten Woche etwas weil sich doch viele beschwerten. Oder waren es doch nur
wir?
Die Putzfrau kam bei uns immer Nachmittags so gegen 16.00 Uhr, meist waren wir
zu der Zeit in unserem Zimmer um Siesta zu halten. Die Gründlichkeit beim
putzen ließ sehr zu wünschen übrig. Der Boden wurde mit einem alten Handtuch
gewischt, die Toilette oberflächlich abgewischt; mein Mann hatte kurzzeitig
Verdauungsprobleme und wir hatten keine Möglichkeit selber so gründlich sauber
zu machen weil ich keine Putzlappen mithatte. Schmutzige Gläser und Becher
wurden nicht weggeräumt, sie sammelten sich über den gesamten Urlaub im
Zimmer. Kakerlaken hielten sich zwar in Grenzen aber man fand doch die eine oder
andere im Zimmer. Flecken vom Vorgänger auf dem Boden müssten jetzt noch dort
sein!
Eine Geschichte noch: Eine Familie hatte ihre fünfjährige Tochter schlafen
gelegt und sind dann zur Animationsshow gegangen. Als sie wieder in ihr Zimmer
gingen lag ein fremder Mann im Elternbett, dieser kam mit seinem eigenen Schlüssel
in deren Zimmer. Er war betrunken und hatte nicht bemerkt das er im falschen
Zimmer war.
Fazit: Nie wieder Türkei! Dieses Hotel ist nur auf Abzocke aus. Wir
haben uns dort mit vielen Leuten unterhalten und jeder hatte gravierende Mängel
angegeben. Die berühmte Gastfreundlichkeit haben wir sehr vermisst, wir waren
nicht das erste Mal in der Türkei.
Mit airmarin würde ich nicht mehr verreisen weil diese die schlechtesten Zimmer
haben; zumindest in diesem Hotel. Der Reiseleiter sagte uns unverblümt das er
sich dem Hotel mehr verpflichtet fühle als der Reisegesellschaft, wir sind
gespannt was airmarin dazu sagt.
Man kann nur jedem der dieses Hotel schon gebucht hat raten umzubuchen und
lieber noch was drauflegen, man hat ja meist nur diese zwei, drei Wochen zum
erholen.
2290
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